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ERÖFFNUNG AM DONNERSTAG DEN 29. JÄNNER 2009 AB 18 UHR

AUSSTELLUNGSDAUER: 29. JÄNNER – 20. MÄRZ 2009

Die Ausstellung zeigt einen Querschnitt des Galerieprogramms in seiner ganzen Breite. Die Basis des Programms bildet unter anderem der Wiener Aktionismus, in der Ausstellung mit Rudolf Schwarzkoglers erster Aktion (1965) und Günter Brus’ Selbstbemalung (1964) vertreten, des weiteren mit einer Leinwandarbeit von Otto Muehl. Die Körperbezogenheit in all ihren Facetten kommt als Schwerpunkt des Galerieprogramms sowohl in Form einer Raumbezogenheit bei Bruno Gironcolis Siebdrucken (1971), als Spannungsfeld zwischen Innen und Außen, Körper und Geist auch bei den Arbeiten von Ulrike Lienbacher und Angelika Krinzinger und als Animalisierung bei Oleg Kuliks „Mad Dog“-Serie zum Ausdruck. In den Architekturutopien von Atelier van Lieshout wird der Körper zur durchfunktionalisierten Hülle, ebenso wie Hans Op de Beeck auf die menschliche Dimension in sozialen Räumen und gesellschaftlichen Konventionen verweist. Die menschliche Dimension kommt auch bei Chris Burdens Brücken zu tragen, während sie bei Frank Thiels Fotografien eine untergeordnete Rolle spielt: hier wird Architektur zur Bild tragenden Struktur. Bei Christoph Raitmayr dagegen wird die Architektur und Design wieder zum gesellschaftlichen Abbild, bei Valery Koshlyakov in Form des Modells der griechischen Antike zum Role Model das sich bei Nader Ahrimans Arbeiten in einem philosophischen Diskurs zur Moderne niederschlägt. Dieser Diskurs wird auch von Jannis Varelas, und in den Arbeiten der späten 1970er von Meret Oppenheim geführt – bei ihr kommt es einer Verhandlung der eigenen künstlerischen Vergangenheit gleich. Eine persönliche Geschichte dagegen skizziert Erik van Lieshout in seinen Zeichnungen, während Shintaro Miyake in neusten Zeichnungen seine Miss Sweet geschichtlich rekontextualisiert. Relokalisiert dagegen wird die Frau von Siegfried Anzinger, von dem „Frauen in den Bäumen“ gezeigt werden, während sie Dubossarsky und Vinogradov unter Wasser verorten. Eigene Welten bauen auch Jonathan Meese, Thomas Zipp und Bjarne Melgaard auf: Meese tut das über eine Mythologisierung seiner selbst im Gedankengebäude der Geschichte, Zipp durch Dekonstruktion von Glaubenssystemen über formale Erkundungen und Experimentation, Melgaard als Existenzialisierung einer Mischung aus Trash-, Luxus- Deathmetal- und Sexualsubkultur. Den Trash recycelt auch Andy Coolquitt, der in Anlehnung an eine Ästhetik der Straße ganze Häuser (und Lichtsysteme) aus dem gefundenen Material schafft. Bildmaterial ist es dagegen bei Eva Schlegel, das in ihren Drucken und Fotografien wiederver- und umgewertet wird. Ebenfalls eigene Universen schaffen Frank Haines und Zenita Komad: Bei Haines ist es ein Versuch der Ordnung auf metaphysischer Ebene der in Form von Mineralien, Spiegeln und Geometrie als Metaphern für die Urenergie des Universums zum Ausdruck kommt, während Komad ein Universum aus den verschiedenen Künsten, deren Geschichte und ihren Protagonisten schafft. Kein Universum aber sich selbst stellt Mark Wallinger in Form eines Selbstportraits gesetzt in Modern No. 20 Bold dar. Christian Schwarzwald portraitiert in seinen Zeichnungen zwar Kinder aber dann eigentlich doch das Medium selbst. Auch Gavin Turk spielt mit Identität, seine „Turkey Foils“ mit der eigenen, während er mit seinen Pisspaintings und der Skulptur „Burnt Out“ Fragen nach der Kunsthaftigkeit des Objekts in seiner Reproduktion nachgeht. Das begegnet uns auch bei Erwin Wurm, der Form reflektiert indem er eine Gurke in all ihrer Nicht-EU-Konformität skulptural abbildet, eine menschliche Figur dagegen als rationalisierten Block mit Beinen. Martin Walde wiederum überträgt die wissenschaftliche Forschung nach der Form des Urzeittierchens Hallucigenia in eine skulpturale Fragestellung. Auch Angela de la Cruz und Ann-Kristin Hamm beschäftigen sich mit der Produktion von Form. Bei Hamm passiert das über Vergegenständlichung gestisch-abstrakter Malerei, bei de la Cruz ist es die Dekonstruktion der Form die einen Zugang zum Wesen des Werks schafft. Werner Reiterer wiederum vermenschlicht das Kunstobjekt, führt dem Betrachter seine eigene Körperlichkeit in Relation zum Objekt vor Augen: ein Anliegen das sich so wie ein roter Faden durch das seit 1971 entwickelte Galerieprogramm zieht.

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